Montag, 13. September 2010

Reisetagebuch Kalifornien - Arizona

Der nächste Abschnitt unserer Reiseroute führte uns über die erste Bundesstaaten-Grenze von Kalifornien nach Arizona. Ziel war der Grand Canyon. Es ist schon erstaunlich zu beobachten, wie schnell sich die Landschaft um einen herum verändert. In der einen Minute sind wir noch durch die typisch karge Wüstenlandschaft gefahren, haben einen Bergkamm passiert und keine 5 Minuten später sah die Landschaft dann folgendermaßen aus:

Grand Canyon - Erster Tag
Ziel unserer sechsstündigen Autofahrt war der Grand Canyon, den wir am frühen Nachmittag erreichten. Der erste Eindruck des Canyons: gigantisch und unfassbar. Kilometerweit sieht es einfach nur so aus, als ob ein Steinmetz Formen in den schroffen Fels geschlagen hat.

Anhand der unterschiedlichen Farben der Felsabschnitte lässt ich das Alter der Felsformationen erkennen. In den tiefsten Stellen der Schlucht ist das Gestein bis zu 1680 Millionen Jahre alt.
Neben den Aussichten auf die Schlucht, war auch das Wildleben im Park den ein oder anderen Blick wert. Auf unseren Wanderrouten haben wir Elche, Rehe, Eichhörnchen, Vögel und Eidechsen entdeckt, des weiteren gibt es noch eine Vielzahl von Tieren, die man nur auf richtigen Hiking-Touren zu sehen bekommt, bspw. wilde Büffel.
Nach einem kleinen Spaziergang am Schluchtrand entlang, haben wir uns dann entscheiden den Sonnenuntergang an einem der Aussichtspunkte des Canyons beizuwohnen. Zu sehen, wie die Sonne Schatten auf die Felsformationen wirft und deren Farbe ändert war wunderschön.
Auch nachdem die Sonne hinter dem Canyon versunken war, blieb es noch eine Stunde lang hell, so dass wir eigentlich genug Zeit gehabt hätten, den Park im Hellen zu verlassen. Dummerweise hat uns unser Navigationsgerät einen Strich durch die Rechnung gemacht, indem es uns eine unbefestigte Strasse entlang, immer tiefer in den Wald vor dem Canyon führte bis es so dunkel war, dass man die Hand vor Augen nicht mehr sehen konnte. Selbst mit Fernlicht betrug die Sehweite höchsten 10 Meter. Dann trat der Supergau ein: die Strasse war gesperrt. Nach einer Kehrtwende und dem Weg zurück durch ziemlich genau alle Schlaglöcher, die auf dem Weg lagen sind wir dann einem anderen Weg zum Parkausgang gefolgt und eine Stunde später als geplant an unserem Motel angekommen.

Grand Canyon - Zweiter Tag
Den zweiten Tag am Grand Canyon haben wir mit einem Hubschrauberflug über und durch den selbigen begonnen. 50 Minuten lang prasselten die Impressionen auf uns ein und machten uns noch deutlicher, wie riesig der Canyon ist und das er gerechtfertigterweise eines der Naturweltwunder darstellt.
Nach dem Hubschrauberflug sind wir wieder zum Canyonrand gefahren und haben einen Wanderweg entlang der Schlucht genommen, der uns an vielen Aussichtspunkten vorbeigeführt hat, von denen die Aussicht einfach gigantisch war.
Auf unserem Rückweg zum Hotel durften wir dann noch dem Sonnenuntergang hinterherfahren und das Farbenspiel der Sonne genießen.

Hoover Dam
Eigentlich wollten wir uns am Grand Canyon noch den Skywalk ansehen, allerdings haben wir die Idee schnell wieder verworfen, da sich die Eintrittspreise trotz Internetvorteilsbuchung auf 86$ pro Person aufsummiert haben. Die Suche nach einem Alternativprogramm führte uns dann zum Hoover Dam, welcher die Bundesstaaten Arizona und Nevada miteinander verbindet. Da unser nächstes Ziel eh in Nevada lag (Las Vegas), haben wir dies zum Anlass genommen, die Staatsgrenze am Hoover Dam zu überqueren.
Durch den Staudamm, oder genauer der Staumauer staut sich das Wasser zum Lake Mead auf, dem größten Stausee der USA. Die Daten der Mauer selbst hören sich unglaublich an: Die Staumauer ist 221 m hoch und an der tiefsten Stelle 201 m dick.
Es wurden über 3 Millionen Tonnen Beton und 43500 Tonnen Stahl verbaut, insgesamt wiegt der Koloss etwa 6,6 Millionen Tonnen.

Was uns direkt aufgefallen war, ist die Ausbleichung der Felsen, die von einem Hochwasser im Jahre 2004 herrührt, bei dem der Staudamm zum bisher einzigem mal nicht in der Lage war, das Wasser zu halten und übergelaufen ist.

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2 Kommentare:

  1. Du Schelm: Der Grand Canyon "eines der sieben ursprünglichen Weltwunder!" Da musste ich doch glatt in Wikipedia nachschauen.

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  2. Da hast Du natürlich vollkommen Recht, muss natürlich Naturweltwunder heissen. Mea Culpa.

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