Nachdem uns der letzte Abschnitt unserer Reise an den tiefsten Punkt der USA geführt hat, wo wir aus dem Schwitzen nicht mehr herausgekommen sind, lag der nächste Zielort in der Hochsierra. Keine 400 km weiter wurden wir mit unserem ersten Schnee in Kalifornien konfrontiert:
Mono Lake
Bevor es hoch in die Berge ging, haben wir uns Teile des Mono Lakes angesehen. Mittlerweile auf ein Fünftel seiner ursprünglichen Größe geschrumpft (dank der Wasserentnahme für die Stadt Los Angeles), offenbart der See nun Blicke auf die Kalktufftürme, die eigentlich unter Wasser entstanden sind, durch die drastische Absenkung des Wasserspiegels nun aber aus dem See herausragen:
Das Wasser des Sees ist derzeit etwa doppelt so salzig wie Meerwasser, der genaue Wert schwankt genauso wie der Wasserspiegel.
Yosemite National Park
Nun ging es in die Berge. Von etwa 1500 m fuhren wir hoch auf bis über 2700 m; und wieder runter, und wieder hoch, und...
Die Strassen im Park sind über 500 km lang, führen an den Bergen entlang und sind somit an die Struktur der Umwelt angepasst. Daher mussten wir immer wieder hoch und runter fahren, was mit unserem Mietwagen kein Zuckerschlecken war, da er an den Steigungen lediglich mit Vollgas zum weiterklettern zu bewegen war. Die Landschaft im Yosemite National Park ist einfach nur toll: Wälder, hohe Berge, tiefe Täler, Flüsse und Seen warten nur darauf, von den Besuchern entdeckt zu werden. Zum Wandern ist der Park jedenfalls bestens geeignet, mit dem Fahrzeug muss schon der ein oder andere Kilometer von einem Aussichtspunkt zum Nächsten gefahren werden.
Erstes von uns angefahrenes Ziel im Park war der Olmstead Point, eine Aussichtsplattform, von der aus ein tolles Panorama auf das Wahrzeichen des Nationalparks sichtbar wird, den Half Dome:
Nach einer etwas längeren Fahrt durch die Berge sind wir dann am Tuolumne Grove angekommen, einem kleinen Waldstück in dem Mammutbäume stehen. Einen kleinen Spaziergang später - der deutlich länger als die angegebene Meile war - standen wir dann inmitten der Baumriesen, deren Größe einfach unvorstellbar ist.
Früher standen die Mammutbäume alleine in diesem Gebiet, aber dank des Unwissens des Menschen (Brandvermeidung hemmte die Verbreitung der Mammutbäume und ermöglichte es normalen Bäumen in den Schatten zu wachsen) ist ein Mischwald entstanden.
Da der Yosemite National Park bekannt für seine Wasserfälle ist, steuerten wir als Nächstes den Bridalveil Fall an, einem Wasserfall, der im Gegensatz zu einigen anderen Wasserfällen im Park, das ganze Jahr über Wasser führt. Leider führt er im Sommer ebenfalls weniger Wasser als zu Zeiten der Schneeschmelze, nichtsdestotrotz ist es ein beeindruckendes Erlebnis, das Wasser aus 188 m Höhe den Berg herunterfließen zu sehen.
Letztes Ziel am ersten Abend unseres Parkaufenthalts war der Glacier Point, von dem aus neben einem tollen Ausblick auf einige der Wasserfälle des Parks, den Half Dome und das Yosemite Valley auch ein Panorama auf die umliegenden Berge genossen werden kann:
Unser zweiter Tag im Yosemite National Park begann weniger erfreulich: Da der Parkplatz am Mariposa Grove bereits voll belegt war, durften wir das Waldstück mit der höchsten Mammutbaumkonzentration des Parks nur mit dem kostenlosen Shuttle-Bus anfahren. Dieser fährt leider nur alle 30 Minuten, so dass aus unseren geplanten 45 Minuten mehr als zwei Stunden wurden. Nichtsdestotrotz sind die über 200 Mammutbäume in diesem Waldstück teilweise gigantisch.
Der auf dem Bild dargestellte Riesenmammutbaum trägt den Namen 'Grizzly Giant', ist ca. 1800 Jahre alt, 64 Meter hoch und der Ast auf der rechten Seite hat einen Durchmesser von 2 m. Damit ist der Ast dicker als jeder Baumstamm im ganzen Park, abgesehen von denen der Mammutbäume natürlich.Letzte Station auf unserer Reise durch den Park war der Monolith 'El Capitan', der etwa 1000 m aus dem Yosemite Valley herausragt. Bis zum Aussichtspunkt mussten wir aber noch eine Menge Stop-And-Go-Verkehr über uns ergehen lassen, da der Zufahrtsweg zum Yosemite Valley auf einer Länge von 40 km ausgebessert wird, daher nur einspurig zu befahren war und die andere Spur an auf der Strecke verteilten Stopp-Schildern teilweise 15 Minuten warten musste. Der Monolith hat dann aber für die Mühe entschädigt.
Sollte das Bild ein Déjà-Vu erzeugen: Hier wurden Teile der Filme 'Star Trek V' und 'Am Limit' gedreht. Zurück zum letzten Teil: Death Valley
Weiter zum nächsten Teil: Gold County und Central Valley
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