Durch die Wüste. Unendliche Weite. Berge und Täler und dazwischen nur ein paar kleine Städtchen. Sonst nichts. Alles karg. Ein einzelner Highway schlängelt sich durch die Steinmassive - und wir, wie kleine Ameisen, mittendrin. Es ist schon beeindruckend, die Weitläufigkeit der Natur zu betrachten und sich bewusst zu werden, wo der Mensch sich nicht ansiedeln konnte oder wollte.
Da die Entfernung zwischen den Orten, die wir uns anschauen wollen, immer größer werden, steigt auch die Zeit, die wir im Auto verbringen. Als Nicht-Amerikaner ist die Distanz zwischen den einzelnen Orten des Landes schwer greifbar - bis man selbst einmal stundenlang durch die Ödnis gefahren ist und es mit eigenen Augen gesehen hat.
Inland Empire - Joshua Tree National Park
Der erste Nationalpark auf unserer Reiseroute. Den Namen verdankt der Park dem Baum, der die Vegetation im ganzen Abschnitt dominiert:
Viel Vegetation gibt es im Joshua Tree National Park nicht zu bewundern - schließlich markiert der Park den Übergang zwischen der Mojave-Wüste und der Colorado-Wüste. Vom Tierleben haben wir leider nicht allzuviel mitbekommen, da die meisten Tierarten nachtaktiv sind. Der Tourismus hat den Park noch nicht wirklich erreicht und ist eher bei Kletterern, Wanderern und Campern beliebt. Trotzdem gibt es Einiges zu entdecken: Im Park befindet sich eine der ertragreichsten Goldminen des Landes, die zwar schon seit einigen Jahren stillgelegt ist, aber trotzdem ihre Spuren in der Vegetation hinterlassen hat. Neben einem Förderband kann auch noch der ein oder andere Mineneingang begutachtet werden.
Natürlich gibt es auch noch viel Felsformationen und Berge zu bestaunen, hier ist der 'Skull Rock' abgebildet:
Insgesamt ist die Landschaft im Park sehr karg; ausser am 'Barker Dam'. Dort haben Rancher einen kleinen Damm gebaut, um Wasser für ihr Vieh zu sammeln. Dank des Wassers hat sich eine kleine Oase mitten im Berg gebildet:
Letzter von uns angefahrener Aussichtspunkt war die 'San Andreas Verwerfung', bzw. ein Teil von ihr. Die Verwerfung ist eine Transformstörung, die aufgrund aneinander vorbeidriftender Erdplatten entstanden ist. Die Platten wandern ca. 6 cm pro Jahr, so dass der Aussichtspunkt bei einem erneuten Besuch eigentlich an einem anderen Punkt des Landes liegt. Auf dem Bild ist die Verwerfung sehr gut zu erkennen. Sie verläuft horizontal etwa in der Mitte der Aufnahme entlang:
Um ein Gefühl für die Entfernung zu bekommen, sei noch angemerkt, dass der Berg im Hintergrund etwa 43 km weit entfernt ist. Das es auf dem Bild so diesig ist, liegt nicht am Wetter, sondern an der Umweltverschmutzung. Abgase und Fabrikausstöße ziehen kilometerweit durch die Luft und sammeln sich an den Bergen. Bei der Aufnahme des Fotos haben wir noch einen relativ klaren Tag erwischt, da hinter der San Andreas Verwerfung Palm Springs zu erkennen ist.
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