Freitag, 28. September 2012

iOS 6 - Auf der Suche nach dem Killerfeature

Vor etwas mehr als einer Woche hat Apple die neueste Betriebssytemversion für seine mobilen Endgeräte veröffentlicht. Nachdem der erste Ansturm der Updatewilligen abgeebbt war, habe ich mich auch aufgemacht, mein iPad 2 und mein iPhone 4 auf den neuesten Stand zu bringen. Die Installation erfolgte - wie immer - problemlos, doch bereits nach den ersten Minuten der Nutzung brannte sich bei mir folgendes Satzkonstrukt ins Hirn:
Und?

Irgendwie fehlte der Wow-Effekt. Es war absolut nichts dabei, von dem ich sagen würde: Dafür hat sich die Installation gelohnt. Das mag natürlich daran liegen, dass iOS 6 nur ab dem iPhone 4s, bzw. dem neuen iPad seine volle Pracht entfaltet, aber bei den bisherigen Systemupdates war trotzdem immer ein Feature dabei, welches für mich die Installation unverzichtbar machte.

iPhone OS 1

Das Betriebssystem, mit dem alles begann. Hier hat Apple den Grundstein für alle weiteren Versionen gelegt. Die Oberfläche und die Bedienstruktur finden hier ihren Ursprung. Keine weitere Erklärung notwendig.

iPhone OS Homescreen


iPhone OS 2

iPhoneOS 2 brachte das Killerfeature überhaupt: den App Store. Was würden wir ohne ihn machen. Über 700000 Apps warten mittlerweile darauf,  heruntergeladen (Stand Juni 2012: 30 Milliarden Downloads) und ausprobiert zu werden.

App Store

Somit hat der App Store in großem Maße dazu beigetragen das iPhone zu dem zu machen, was es heute ist.

iPhone OS 3

Nachdem sich die iPhone-Gemeinde längere Zeit beschwert hatte, wurde sie mit iOS 3 erhört: Endlich waren Copy & Paste auf dem iPhone verfügbar.

Copy & Paste

Auch sonst war Version 3 des Betriebssystems der Start vieler wichtiger Bestandteile des mobilen Ökosystems von Apple:
  • In-App-Käufe
  • Tethering (sofern nicht vom Anbieter beschnitten)
  • Find My iPhone
  • Sprachsteuerung (wenn auch nur in Grundzügen)

 iOS 4

Dieses OS führte die Versionen von iPhone und iPad zusammen, was auch zur Umbenennung des Betriebssystem führte. Beachtenswert in iOS 4 war die Einführung des Multitaskings für Apps von Drittherstellern.

Multitasking

Endlich konnte man zwischen Apps wechseln, indem man per Doppelklick auf den Homebutton die Multitasking-Leiste auf den Bildschirm brachte. In späteren Updates wurden mit AirPlay (kabelloses Verbinden mit dafür zertifizierten Stereoanlagen und Fernsehgeräten) und AirPrint (kabelloses Verbinden mit mit dafür zertifizierten Druckern) oft genutzte Features eingebunden.

iOS 5

Die nervigen Pop-Ups bei Push-Benachrichtigungen und sonstigen Systemhinweisen gehörten mit iOS 5 endlich der Vergangenheit an (wenn man das wollte), da sämtliche Mitteilungen nun in der Mitteilungszentrale gebündelt dargestellt werden konnten.

Nachrichtenzentrale

Auch Siri, eine erweiterte Sprachsteuerung, wurde eingeführt, wenn auch nur als Beta-Version. Den Beta-Status hat Siri bis heute nicht abgelegt.
Mit iOS 5 hatte Apple auch einen eigenen Cloud-Speicher (iCloud) in das Betriebssystem integriert, mit dem man seine Kontakte, Dokumente und Kalender über alle seine Apple-Gadgets synchronisieren kann.
Zu guter Letzt konnte ein iPhone, dass mit iOS 5 ausgestattet wurde auch ohne PC in Betrieb genommen werden.


iOS 6

Eigentlich ist iOS 6 mit vielen nützlichen Features ausgestattet:
  • Neue Karten-Applikation mit Navigation und Flyover
  • Gemeinsame Fotostreams
  • Passbook (Sammelstelle für Tickets, Gutscheine und Ähnliches)
  • erweiterte Telefonfunktionalität (SMS bei Ablehnen eines Gesprächs)
  • Panoramafotos
  • erweiterte Bedienhilfen
Bei näherer Betrachtung sind diese Neuerungen allerdings keine echten Neuheiten, sondern "nur" Verbesserungen bereits vorhandener Features, unausgereifte Beta-Versionen oder Nischenfunktionalitäten. Damit möchte ich gar nicht sagen, dass iOS 6 schlecht ist, aber wie in der Einleitung schon geschrieben, der Wow-Effekt ist bei mir persönlich einfach ausgeblieben.
Bei Maps lassen sich Navigation und Flyover erst ab dem iPhone 4s nutzen, außerdem ist die Darstellung noch stark fehlerbehaftet (Kategorien, defekte Grafiken, ...).

Apple Maps- Fehler

Die Fotostreams habe ich bei mir ausgeschaltet, das sie lediglich Bandbreite und Platz in der Cloud belegen, für Passbook gibt es bisher kaum Annwendungen, für Panoramafotos gibt es schon seit längerem genügend andere Apps und für die erweiterten Bedienhilfen (Beschränkung auf eine App, Deaktivieren definierter Bildschirmbereiche) fehlen mir persönlich die Einsatzszenarien.

Nichtsdestotrotz bietet Apple mit der Kombination iPhone/iPad/iPod-iOS eine enge Verzahnung von Soft- und Hardware an, die bisher kein anderer Hersteller in diesem Maße bieten kann. Das Betriebssystem ist ausgereift und stabil; vielleicht müssen sich die Nutzer einfach damit abfinden, dass es jetzt Apple-like mit kleinen Iterationen zur Verbesserung des OS weitergeht, große Revolutionen sind meiner Meinung nach nicht mehr zu Erwarten, es sei denn Apple lässt es zu, dass die Oberfläche (wie bei einem Jailbreak) vom Benutzer selbst individualisiert werden kann.
 

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