Mittwoch, 12. Mai 2010

Abnehmen - und dann?

Wie viele andere Menschen auch, habe ich schon diverse Diäten hinter mich gebracht - mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg.
Eines hatten jedoch alle Abnehmversuche gemeinsam: den Jojo-Effekt.
Klar habe ich nach Beendigung der aktuellen Diätphase kurzfristig mein Gewicht gehalten, über kurz oder lang ist aber zuerst das abgenommene und dann auch noch zusätzliches Gewicht hinzugekommen.
Nach der letzten Gewichtsreduktion vor zwei Jahren war aber etwas anders: Statt weniger zu essen, habe ich dank einer konsequenten Ernährungsumstellung Gewicht verloren. Das ging sogar so weit, dass ich mir auf Geburtstagen und anderen Feierlichkeiten eigene Lebensmittel mitgebracht habe.

Da ich für alle meine "Dickmacher" fettarme Ersatzlebensmittel gefunden habe, hatte ich sowohl während als auch nach der Diät nicht das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen.
Trotzdem war irgendwann der Zeitpunkt gekommen, an dem ich die Zügel wieder etwas schleifen ließ: ich habe nicht mehr jeden Tag selbst gekocht, habe auf Feiern wieder ordentlich zugeschlagen und bin auch zwischendurch wieder beim Fastfood-Dealer meines Vertrauens vorstellig geworden.
Gott sei Dank setzte bei mir dann das schlechte Gewissen ein; ich wollte einfach nicht mehr in der Teufelsspirale aus Ab- und Zunehmen landen.

Ein Patentrezept habe ich natürlich auch nicht parat, allerdings haben mir folgende Punkte geholfen:

  • Der wichtigste Punkt von allen ist der innere Wunsch nach Veränderung. Ohne dieses berühmte "Klick-Machen" ist jede Diät von vornherein zum Scheitern verurteilt.
  • Nicht verzichten sondern ersetzen. Verzicht führt zu Heisshunger, Heisshunger führt zu Fressattacken, Fressattacken führen zu Misserfolg.
  • Bewegung. Bewegung. Bewegung. Nach meinen ersten Diäten habe ich keinerlei Sport gemacht. Daher habe ich mich auch trotz Abnehmen schlapp, müde und nicht wirklich wohl gefühlt. Weiterer Nachteil: Der Fettverbrennungsapparat wird nicht auf Trab gebracht, jede zu viel eingenommene Kalorie wandert direkt ins nächste freie Fettdepot.
    Angefangen habe ich mit Ausdauer- und Krafttraining im Fitnessstudio, nachdem dort die Motivation allerdings rapide nachließ bin ich auf Joggen umgestiegen. Mittlerweile laufe ich 3-4x die Woche und fühle mich hinterher trotz der Anstrengung pudelwohl. Positiver Nebeneffekt: Ich kann jetzt endlich wieder zwischendurch auswärts essen, ohne dass es sich direkt negativ auf mein Gewicht auswirkt.
  • Fress-Situationen vermeiden. Es gibt verschiedene Arten von Essern: manche essen aus Frust, manche aus Kummer, manche aus Stress und manche einfach nur gerne. Ziel sollte es sein, die Situationen, in denen man früher zu Messer und Gabel oder zur Tüte gegriffen hat zu meistern und bewusst nein zu sagen. Ich weiss aus Erfahrung wie schwer das sein kann, daher tut es für den Anfang auch die Vermeidung der betreffenden Situationen.
  • Tägliche Routine. Ich habe meine festen Zeiten zur Nahrungsaufnahme. Klar variiert das schon mal, in der Regel halte ich mich aber an die Zeiten. Vorteil ist, dass man sein Essen planen kann und somit auch in der Lage ist, zu außerplanmäßigen Mahlzeiten bzw. Verführungen leichter nein zu sagen.
Mit diesen Tipps schaffe ich es nun seit knapp anderthalb Jahren, mein Gewicht zu halten. Natürlich nutzen die besten Tipps nichts, wenn man nicht selbst den Entschluss gefasst hat, etwas ändern zu wollen. Druck von außen führt meistens zu kurzfristigem Erfolg, aber langfristigem Versagen.

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